Die richtigen Gespräche beim ersten Blinddate

Wenn die erste Aufregung über das Kennenlernen abgeklungen ist, kommt der zweite Abschnitt des Dates – die intellektuelle Vereinigung. Klingt gefährlicher, als es ist. Hier kann mit Intelligenz und Allgemeinwissen gepunktet werden, über Interessen und Vorlieben getratscht sowie bereits erörterte Gesprächsthemen durch den Gesichtsausdruck untermauert werden. Bei dieser Unterhaltung wird sich zeigen, ob man sich versteht, ob man gemeinsam lachen kann und ob gegenseitiges Interesse an einer Fortsetzung des Gesprächs vorliegt. Wenn über das Gespräch hinaus der Kaffee kalt wird, ist man auf der sicheren Seite. Selbst, wenn es zu keiner Partnerschaft kommen sollte, ist mit Sicherheit ein neuer Freund gefunden worden. Ein wesentlicher Faktor bei den ersten Gesprächen sollte die Bereitschaft sein, zuzuhören. Selbstdarsteller gehören ins Fernsehen, aber nicht auf ein Blind Date. Nur wer genau zuhört, wird in der Lage sein, eine treffende, beziehungsweise gute Antwort zu geben. Der beliebte "Small Talk" sollte nur zu Anfang des Dates genutzt werden, wozu der Wetterbericht und die Tagesthemen zählen. Danach sollten die Themen spezifischer und persönlicher werden, um Interesse zu signalisieren. Sind beide Parteien noch beim Tief über Deutschland, während das Dessert den Tisch erreicht, sollte man davon ausgehen, dass dieses Date keine Fortsetzung finden wird. Jeder sollte versuchen, ein interessanter und aufgeweckter Gesprächspartner zu sein. Zu verschlossen signalisiert Desinteresse und weckt das Gefühl, dass es etwas aufzudecken gibt, was derzeit verschleiert werden soll, während zu viel Offenherzigkeit schnell langweilt. Wer eine Frage an eine Antwort hängt, kann sich sicher sein, dass das Gespräch nicht auf der Strecke bleibt. Auf die Frage nach Tabuthemen gibt es keine gute Antwort. Entscheidend ist, dass beide ein Thema ansprechend finden und gerne darüber sprechen.

Die wichtigste Frage beim ersten Blinddate

Gerade beim Blind Date dürfte die wichtigste Frage des Abends sein, ob es zu einem zweiten Date kommt. Das entscheidet letztendlich der Gesamteindruck des ersten Dates, wozu der Ablauf, das äußere Erscheinungsbild und natürlich das miteinander Erlebte zählt. Ist ausreichend Anziehungskraft vorhanden, wird es selbstverständlich weitergehen, sofern nicht beide Anwesenden zu schüchtern sind, diese alles entscheidende Frage zu stellen. Die Realität ist manchmal komplizierter, als der lockere Gesprächsverlauf innerhalb eines Chatraums. Beim Textchat sieht man weder Enttäuschung noch Anspannung, weder Zorn noch Freude. Ein lachender Smilie muss noch lange nicht bedeuten, das der Mensch an der Tastatur auch wirklich strahlt. Virtuell muss man kein Schauspieler sein, wenn man beabsichtigt falsche Gefühle zu übermitteln. Fast jeder geschriebene Satz kann mehrere Bedeutungen haben, doch wenn man sich gegenübersitzt, sieht das schon anders aus. Die Flirtpartner eines Blinddates sollten bereits während des Dates eine Entscheidung treffen oder zumindest eine Tendenz für sich selbst festlegen, damit die spätere Antwort flüssiger und glaubwürdiger über die Lippen kommt. Selbstverständlich steht es jedem frei, seine Meinung im Laufe des Abends zu revidieren. Aus anfänglicher Ablehnung kann auf wundersame Weise noch Zuneigung werden, also sollte man nicht zu vorschnell die Flinte ins Korn werfen. Schließlich gibt es Gründe für ein Miteinander, wenn man bereits vorher freundschaftlichen oder gar flirtenden Kontakt pflegte. Dieser Mensch, für den man sich vorher brennend interessierte, steckt in jenem Menschen, der auf der anderen Tischseite gegenübersitzt, auch, wenn das virtuelle Bild vom realen ein wenig abweicht. Auf der anderen Seite lässt sich Liebe nicht erzwingen, entweder kommt sie von alleine, wenn es auch manchmal ein wenig dauert, oder sie kommt eben nicht.


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